subjekte_im_neoliberalismus

Rehmann, Jan (2007): Herrschaft und Subjektion im Neoliberalismus. Die uneingelösten Versprechen des späten Foucault und der Gouvernementalitäts-Studien. In: Kaindl, Christina (Hg.): Subjekte im Neoliberalismus. Kritische Wissenschaften, Bd.2, BdWi-Verlag, Marburg, S.75-92.

Jan Rehmann zeigt in seinem Beitrag für den Sammelband Subjekte im Neoliberalimus sowohl, dass Foucaults analytische Unterscheidung von Herrschaft und Macht bzw. von Herrschaftstechniken und Techniken der Selbstführung nicht mit den gesellschaftlichen Strukturen der Herrschaft vermittelt sind, als auch, dass die an diese Unterscheidung anknüpfenden Gouvernementalitäts-Studien durch den ausdrücklichen Verzicht auf ideologiekritische Analyse sich auf eine immanente Nacherzählung der Managementliteratur beschränken. Die formulierte theoretische Kritik schränkt nach Rehmann die Bedeutung für eine Kritik des Neoliberalismus aber nicht ein, da sie einen relevanten Teilbereich neoliberaler Ideologie behandeln. Mit einer (subjektiwissenschaftlichen) Reinterpretation der Gouvernementalitäts-Studien kann das Zueinander von gesellschaftlicher Bestimmtheit und subjektiver Bestimmung im Neoliberlismus erfasst werden und so die Gesellschaft bestimmenden Widersprüche sichtbar gemacht werden. Weiterlesen …

Widersprüche 100Albert Scherr (2006): Annäherungen an Kritikbegriffe einer kritischen Sozialen Arbeit. In: Widersprüche, Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich, Heft 100, 26.Jg., 2/2006, S.169-178.

In seinem Aufsatz „Annährungen an Kritikbegriffe der Sozialen Arbeit“ problematisiert Albert Scherr traditonelle Kritikverständnisse, die normative und wissenschaftlich-rationale Grundlagen für sich beanspruchen. Diese Kritik zielt nicht auf eine Delegitmierung der Beanspruchung einer kritischen Perspektive, als vielmehr diese entlang poststrukturalistischer und systemtheoretischer Überlegungen zu erweitern, mit dem Ziel Denk- und Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln, die zu Veränderungen beitragen.  Weiterlesen …

Kölner Zeitschrift für soziologie und SozialpsychologieVoß, G. Günther/Pongratz, Hans J. (1998): Der Arbeitskraftunternehmer. Eine neue Grundform der „Ware Arbeitskraft“? In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, 50, 1/1998, S. 131-158.

Pongartz und Voß entwickeln in ihrem Aritkel für die KZfSS die Figur des ‚Arbeitkraftunternehmers‘, einem neuen Grundtypus der Ware Arbeitkraft. Die Debatte um die Arbeitskraftunternehmer durchzieht seit nunmehr 10 Jahren die Diskussion um die Zukunft der Arbeitsgesellschaft. Grund genug sich der sich der analytischen Kategorie, nicht aber dem gesellschaftlichen Leitbild Arbeitskraftunternehmer zuzuwenden. Denn eine Problematisierung des mit der „neuen Grundform der Ware Arbeitskraft“ einhergehenden Wandel der Arbeitbeziehungen fällt eher schmal aus. Nichts destotrotz lassen sich mit Pongartz und Voß Konsequenzen einer fortschreitenden neoliberalen Umstrukturierung sowohl für die Ökonomie, für die Gesellschaft und für die Subjekte ausmachen und im Hinblick auf eine Problematisierung gesellschaftlicher Verhältnisse reinterpretieren. Weiterlesen …

subjekte_im_neoliberalismusMario Candeias (2007): Konjunkturen des Neoliberalismus. In: Kaindl, Christina (Hg.), Subjekte im Neoliberalismus – Kritische Wissenschaften 2, Forum Wissenschaft Studien Bd.52, BdWi-Verlag, Marburg, S.9-18.

Mario Candeias folgt in seinem Beitrag für den Sammelband ‚Subjekte im Neoliberalismus‘ zentralen Entwicklungslinien des Neoliberalismus. Dieser ist kein statisches Phänomen, sondern allen voran ein politisches Projekt, dem es in unterschiedlicher Weise gelang, Zuspruch größerer gesellschaftlicher Gruppen zu erreichen und so einen Prozess der Verallgemeinerung von Interessen zu organisieren. Unter dieser Perpektive lassen sich nach Candeias fünf Konjunkturen des Neoliberalismus unterscheiden, in denen in je spezifischer Weise über Zwang und Konsensproduktion versucht wurde, ein kohärentes Modell der Akkumulation und der Regulation von Widersprüchen herzustellen. Die gegenwärtige Krise ist aber nicht als Hegemonieverlust zu werten, vielmehr hält der neoliberale Konsens aufgrund des Mangels an alternativen Projekten.

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Widersprueche Heft 89Michael May (2003): Unternehmer seiner selbst: Die neoliberale Variante von Selbstbildung, Eigenverantwortung und Autonomie. In: Widersprüche. Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs-, Gesundheits- und Sozialbereich. Heft 89, 23.Jg, 3/2003, S. 75-92.

Die Reformulierung zentraler ehemals kritischer Begriffe der Bildungstheorie im Rahmen des Neoliberalismus, verläuft nicht widerspruchsfrei. Die neuen Schlüsselbegriffe wie Selbstbildung, Employability und Eigenverantwortung bieten Ansazpunkt für eine kritische Bildung. Mit Verweis auf den neoliberalen Restrukturierungsprozessm dem nicht zuletzt auch die Bildung unterworfen ist, zeigt Michael May in der Zeitschrift Widersprüche Perspektiven einer gegen den ökonomistischen und rationalistischen Zugriff gewendeten Bildungsarbeit auf.

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subjekte_im_neoliberalismusChristina Kaindl (2007): Frei sein, dabei sein: Subjekte im High-Tech-Kapitalismus. In: dies (Hg.), Subjekte im Neoliberalismus, Forum Wissenschaft Studien, BdWi-Verlag, S.141-161. (Verlagsinformationen)

Die sich unter neoliberalen Vorzeichen verändernden gesellschaftlichen Verhältnisse greifen in besonderer Weise auf die Subjekte zu. In Anbetracht einer ambivalenten Gleichzeitigkeit des Versprechens von Freiheit und Selbstbestimmung und der Zurichtung der Individuen nach Verwertungskriterien, stellt sich die Frage, wie Subjektivität im Neoliberalismus theoretisch gefasst werden kann. Christina Kaindl geht es in ihrer Auseinandersetzung mit Theoretisierungen der neuen Subjektanforderungen und aktual-empirischer Untersuchen, die Individuen nicht als Objekte gesellschaftlicher Anforderungen zu begreifen, sondern die Vermittlung von gesellschaftlicher Bestimmtheit und subjektiver Bestimmung mit Bezug auf die kritisch-psychologischen Vermittlungskategorie Handlungsfähigkeit herauszuarbeiten. Hierdurch verdeutlicht sich wie gesellschaftliche Bedeutungsstrukturen Relevanz für die Individuen gewinnen, d.h. warum neoliberale Diskurse handlungswirksam für die Individuen werden, wo aber auch Brüche, Widersprüche und Widerstände deutlich werden, die Ansatzpunkt für eine Entwicklung alternativer Denk- und Handlungsmöglichkeiten sein können, um Personalisierungen und unhinterfragte Übernahme gesellschaftlicher Zumutungen zurückzuweisen.

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Jugend Beruf GesellschaftMarkus Wieck (2007): Unbewältigte Übergangsprobleme in der Berufsbildung: Vertiefung sozialer Spaltungen, in: Jugend Beruf Gesellschaft, Zeitschrift für Jugendsozialarbeit, 58. Jg., H. 2/2007, S. 118-130.

Das deutsche Berufsausbildungssystem galt Jahrzehnte als vorbildlich. Die Entwicklungen der letzten zwanzig Jahre, insbesondere die zunehmenden Problemen von Jugendlichen im Übergang von Schule in voll qualifizierte Ausbildungen, stellen das Ausbildungssystem in Frage. Markus Wieck nähert sich in seinem Artikel für die mittlerweile eingestellte Zeitschrift Jugend Beruf Gesellschaft zentralen Problemfeldern u.a. der Stagnation dualer Berufsausbildungen, bei gleichzeitiger Expansion der Übergangssystem an und diskutiert deren Bedeutung für Entwicklungen sozialer Disparitäten.

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Fantomas - magazin für linke debatte und kritikCora Herrmann (2006): Neoliberale Sicherheiten, neoliberale Qualitäten. Die Neuausrichtung der Sozialen Arbeit. In: Fantômas, magazin für linke debatte und praxis, Heft 9, S.20-22.

Die Durchsetzung neoliberaler Steuerungsstrategien setzen sich gesamtgesellschaftlich immer weiter durch. Dass hiervon auch die Soziale Arbeit nicht unbetroffen bleibt, diskutiert Cora Herrmann in einem Beitrag für das mittlerweile eingestellte „Magazin für linke Debatte und Praxis“ Fantômas (Heft 9). Die „Ökonomisierung des Sozialen“ führt in der Qualitätsdebatte zu einer Verschiebung der Aufmerksamkeit von „fachlichen Standards“ hin zu Effektivität und Effizienz. Diese Entwicklungen gilt es nach Herrmann zu problematisieren.

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They gonna privatize the airSabine Nuss/Ingo Stützle (2008): Privatize Me! In: Antifaschistische Linke Berlin (Hrsg.), They Gonna Privatize the Air (online bestellen), S.5-8. Überarbeitete Version aus ak – Zeitung für linke debatte und praxis, Nr.507.

Öffentliche Güter, wie Bildung, Energieversorgung, Transport u.a., werden seit einiger Zeit privatisiert. Sabine Nuss und Ingo Stützle gehen in ihrem Beitrag für die „Broschüre über Privatisierung im allgemeinen und konkret und die Kämpfe dagegen“ der Frage nach dem Verhältnis von öffentlichen Gütern, Staat und Kapital nach. Auch wenn die Privatisierung sich gegenwärtig in einer Legitimationskrise befindet, ist der Kampf um öffentliche Güter längst nicht zu Ende. Vielmehr ist davon auszugehen, dass unter neoliberalen Vorzeichen dem Kapital durch Privatisierungen neue Anlagemöglichkeiten zugeführt werden sollen.

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Abstrakt negiert ist halb kapiert - Beiträge zur marxistischen SubjektwissenschaftCatharina Schmalstieg (2008): Prekäre Beschäftigung und personale Handlungsfähigkeit. Gewerkschaften als Handlungsplattform? In: Lorenz Huck, Christina Kaindl, Vanessa Lux, Thomas Pappritz, Katrin Reimer, Michael Zander (Hg.): „Abstrakt negiert ist halb kapiert“. Beiträge zur marxistischen Subjektwissenschaft. Morus Markard zum 60. Geburtstag, S.131-151. ISBN 978-3-939864-05-9

Die Individualisierung und Prekarisierung von Lebens- und Beschäftigungsverhältnissen ermöglicht zwar einerseits die Befreiung aus kollektivistischen Zwängen, gleichzeitig gehen aber auch gemeinschaftliche Erfahrungsräume verloren. Geteilte Lebenslagen und Interessenskonstellationen werden weniger wahrnehmbar, kolletive Veränderungsprozesse für die einzelnen Individuen unfunktional. Catharina Schmalstieg diskutiert in ihrem Beitrag für die Festschrift „Abstrakt negiert ist halb kapiert“ zu Morus Markards 60. Geburtstag inwieweit Denk- und Handlungsangebote für prekär Beschäftigte bestehen, die über bestehende Beschränkungen hinausweisen und die Deutung der Bedingungen eigener Lebensweisen als schicksalshaft zurückweisen. Sie sieht gewerkschaftliche Organisation als Möglichkeit personale Handlungsfähigkeit zu erweitern, d.h. die Verfügung über Arbeits- und Lebensverhältnisse durch Beteiligung an Gewerkschaftsaktivitäten zu erhöhen. Mit Bezug auf die Organisation von Arbeiter_innen des Sicherheitsgewerbes in der San Francisco Bay Area, California zeigt sie unter welchen Bedingungen Gewerkschaften als Handlungsplattformen und „kooperative Integration“ ermöglichen können.

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